Am 21.6.2025 startet wieder ein Kurs zum Facrereading (15 h).
Dieser Blogbeitrag ist erschienen am 1.5.2025 als Teil des Newsletters zum Thema "Familienstellen".
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Der Name "Mai" ist angelehnt an "Maia", die Mutter des Mercurius - und sie hat ein Füllhorn.
Der Monat Mai ist nach der römischen Göttin Maia benannt. Im alten Rom erbrachte der Opferpriester des Gottes Vulcanus (Gott des Feuers, zudem der Schmiede sowie aller Metallhandwerker) am ersten Tag im Monat Mai (der im alten Rom aber noch nicht "Mai" hieß) ein Opfer dar. „Mai“ leitet sich ab von der Bezeichnung der Gefährtin des Gottes „Maia Vulcani“ (Frau des Gottes Vulcanus).
Die Göttin Maia wurde auch verehrt als Göttin Bona Dea. Bona Dea (lateinisch für „die gute Göttin“) war in der römischen Religion die Göttin der Fruchtbarkeit, Heilung, Jungfräulichkeit und der Frauen. Ihr wahrer Name wurde von den Priesterinnen geheim gehalten. So genau wissen wir heute also nicht mehr, welche Riten und Bedeutungen es waren, die der Maia zuteil wurden.
Maia galt als Mutter des Hermes (römisch: Mercurius), weshalb sie dann auch von Händlern und Kaufleuten als Spenderin von Reichtum verehrt wurde.
In Darstellungen des Mercurius erschien öfter neben dem Mercurius eine weibliche Figur. Das ist seine Mutter Maia. Sie trägt als Attribut ein Füllhorn.
Im Kuperstich (Bild) sieht man das Füllhorn der Maia (anderer Name: Rosmerta) zusammen mit dem Attribut des Mercurius, dem Caduceus (geflügelter Schlangenstab).
Riten und Kulthandlungen zu Ehren von Maia wurden aus dem Kontext des Mercurius-Kultes durchgeführt.
Bildquelle: Picryl
Der Monat Mai gehört zu den Zeiten, in denen die Natur einen Umbruch erlebt. In den nordischen Gebieten (dort, wo die Kelten lebten) wurde im Mai gefeiert, dass die Natur wieder reich und schön wurde und die mächtige lebensspendende Sonne wieder die Tage lang und warm machte.
Aus behornten Tieren wie zB. Stieren oder Ziegen (Hörner standen seit der Altsteinzeit für Göttlichkeit, Wachstum und Potenz) wurde Blut entnommen und mit einer Rute, meist einem Birkenast, auf die feiernde Menge gespritzt. Daher leitet sich das englische Wort "blessing" ab, denn es wurde ein Blutsegen erteilt.
Zur Maifeier bestieg man Berge, einerseits um in der Natur zu sein, andererseits um dem Himmel näher zu sein als sonst. Berühmt ist der Blocksberg für die Walpurgisnacht, die am 30. April stattfindet und bis in den 1. Mai dauert. Man tanzte und war ausgelassen - mit Bewegung wie Tanz und Sexualität wurde eine mystische Vereinigung mit der Natur symbolisiert und innerlich angestrebt.
Am Maibaum steht die Phallusform für den Lingam, die Maibänder (rot und in Blut getaucht) stehen für die Natur(-göttin). Insgesamt ist also der geschmückte Maibaum Symbol für die Vereinigung des Naturgottes mit der Naturgöttin, und wer von uns Menschen an diesem Fest nicht "die Sau rauslässt", der kann kein schöpferischen Wachstum erwarten und auch keine reiche Ernte im Herbst.
Das Füllhorn der Maia verlangt Chaos, nicht Ordnung!
Symbolik gehört zu dem kollektiven Unbewussten. Wir alle haben eine Ahnung von der Bedeutung des Frühlings und die Mythen und Sagen bilden einen Hintergrund für unsere Träume und Fantasien.
Deshalb befasse ich mich sehr gerne auch im Rahmen der familienstellerischen Arbeit mit Symbolik: Ich erzähle manchmal eine Geschichte, wo ich auf dieses Thema zu sprechen komme.
Vor allem aber schöpfe ich Inspiration aus der Symbolik. Wir alle werden Aufstellungen erlebt haben oder noch erleben, in der es um Fülle geht. Und wenn wir dann ein bisschen das Bewusstsein geschärft haben, was es mit einem Füllhorn der Göttin Maia alles auf sich haben kann, dann belebt das die Verbindung zum „Feld“.
Denn Träume und die Sprache der Seele sind reine Symbolik.
Gesellschaft, wie man wünschen kann:
Wahrhaftig lauter Bräute!
Und Junggesellen, Mann für Mann,
Die hoffnungsvollsten Leute!
Johann Wolfgang Goethe, Faust, Walpurgisnachtstraum