Am 21.6.2025 startet wieder ein Kurs zum Facrereading (15 h).
Wenn wir ein Ziel haben, dann trennt uns vom Ziel möglicherweise nur sehr wenig außer Zeit und Mühe. Diesen Abstand zum Ziel betrachten wir oft als „Weg“.
enthalten im Text: Meditationsübungen
Die Frage lässt sich unter verschiedenen Blickwinkeln stellen. Denn diese Frage umfasst mehr als nur den Umstand, dass wir alle beeinflusst sind von unserer Umwelt und womöglich sogar ganz bewusst altruistisch handeln.
Indes sie forschten, röntgten, filmten, funkten, entstand von selbst die köstlichste Erfindung: der Umweg als die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten.
Erich Kästner
Menschen, die unter Besetzungen und Flüchen leiden, erklärt ein Schamane, dass ein Körper, der nicht von seinem Besitzer „bewohnt“ wird, leicht Opfer oder Gefäß für andere Energien wird.
In Familienstellen ist es der eigentliche Hintergrund für jede Aufstellungsarbeit: Der Aufsteller (Klient) hat sich - meist unbewusst - in den Dienst anderer gestellt.
Andererseits gibt es von der Warte aus betrachtet, von der aus das gesamte Leben dem Wachstum und der Erkenntnis dient, keine Fehler und natürlich kann kein Zeil „falsch“ oder nicht das eigene Ziel sein. In einer Entwicklung des Menschen sind sogar die Umwege der eigentliche Weg.
- Stell dir vor, alle deine Ziele, auch die, die du nicht erreicht hast oder die dir im Nachhinein als falsch erscheinen, sind nicht von deinem Ego und deinem Willen allein getragen. Erkennst du die Strömungen von Energien, die Menschen, die dich auf dem Weg zum Ziel begleitet haben oder sich entgegengestellt haben? Wenn du entspannt und von sicherer Entfernung aus spontan diese Energie oder diesen Menschen ansprichst, was kannst du erfahren über dich und dein Ziel?
Einige Coaches, die ich von der Hypnoseausbildung kenne, formulieren Sätze um. Das klingt dann etwas ungewöhnlich, weil wir selbst, aber auch generell unsere Gesellschaft üblicherweise einen anderen Sprachgebrauch hat. Aber wir wissen genau, dass dasselbe gemeint ist.
Den Satz: „Ich suche…“ formuliert ein guter Hypnotiseur um in: „Ich finde…“ oder in: „Auf mich wartet bereits…“.
Den Satz: „Ich weiß nicht, wie…“ formuliert man um in: „Ich bin gespannt, was ich alles herausfinde, wenn ich mich meinem Ziel nähere.“
Den Satz: „Ich habe Angst“ kann mit Akzeptanz und Wertigkeit zu einer Ressource umformuliert werden beispielsweise zu: „Ich habe viele Erfahrungen gemacht im Leben, und gerade mit diesem Schatz nähere ich mich meinem Ziel Schritt für Schritt…“ oder: „Angst ist mein Begleiter. Sie hat eine gute Absicht. Danke, Angst, sei mein Begleiter. Aber stell dich nicht in den Weg, sondern bleibe einer meiner Begleiter auf dem Weg! Ich werde auf dich hören, ganz bestimmt, du brauchst dich nicht größer zu machen, als du in Wahrheit bist.“
- Frage deine Angst, was sie dir mitteilen will.
- Achte bei Angst darauf, mit welcher Stimme sie spricht oder an wen sie dich erinnert.
- Begrüße die Angst und setze sie gedanklich an den Tisch mit deinen Weggefährten und Beratern.
- Teile deiner Angst mit, dass du bereit bist, dich wannimmer sie sich meldet, mit ihr zu befassen. Wenn du aber einmal beschäftigt bist, braucht sie nicht aufgeregt und übergroß zu werden, du wirst zu gegebener Zeit und baldmöglichst offen sein für ihre Sichtweise - ähnlich wie du mit deinem inneren Kind umgehst, solltest du auch wirklich verlässlich sein und die Angst zu Wort kommen lassen.
- Sage deiner Angst: ‚Alles hat seine Berechtigung, und alles hat seine Zeit und auch seinen Ort. Du gehörst dazu.‘?
In der Psychologie kennen wir das Verhalten, das wir „Selbstsabotage“ nennen. Natürlich hängt das mit Energien zusammen und mit Angst und Abwehr.
In der Psychologie und auf jedem anderen Gebiet, bei dem es darum geht, gesund und kraftvoll zu bleiben (oder wieder zu werden), ist anerkannt, dass es nützlich ist, wenn der Patient sich seiner Situation bewusst wird. Wer etwas bewusst weiß über sein Problem (auf seinem Weg…), der kann es transzendieren. Oft bleiben wir aber stehen bei der Feststellung, dass wir Probleme haben. Wir wollen die Probleme beseitigen, überwinden oder ganz vermeiden.
Die Probleme gehören aber nicht nur zum Weg dazu, sondern sind genau unsere höchstpersönlichen Probleme. Die entstammen unserem Wesen und die Welt spiegelt uns ausschließlich unsere eigenen Themen. Probleme sind also nichts, was man überwinden oder weghaben muss. Sondern Probleme sind ein Zerrbild unserer selbst.
Der richtige Weg zur Ganzheit aber besteht – leider – aus schicksalsmäßigen Um- und Irrwegen. Es ist eine «longissima via», nicht eine gerade sondern eine gegensatzverbindende Schlangenlinie, an den wegweisenden caduceus erinnernd, ein Pfad, dessen labyrinthische Verschlungenheit des Schreckens nicht entbehrt. Auf diesem Weg kommen jene Erfahrungen zustande, die man als «schwer zugänglich» zu bezeichnen beliebt. Ihre Unzugänglichkeit beruht darauf, dass sie kostspielig sind: sie fordern das, was man am meisten fürchtet, nämlich die Ganzheit, die man zwar beständig im Munde führt, und mit der sich endlos theoretisieren lässt, die man aber in der Wirklichkeit des Lebens in großem Bogen umgeht.
C. G. Jung, Gesammelte Werke
Jung betrachtete den Individuationsprozess als einen lebenslangen und auch unvollendbaren Prozess mit einer stetigen Annäherung an ein „fernes Ziel“, nämlich das Selbst.
Fühle in dich hinein, atme gleichmäßig und werde ruhig und immer ruhiger. Wenn du entspannt bist, geh in das Problem hinein oder elizitiere das Gefühl, das du hast, wenn du an dein Problem denkst.
- Atme in diesem Gefühl, in deinem Problem, in dieser „Bubble“ weiter, bleib bei dir, lass das Gefühl abfließen und mit jedem Atemzug wieder einfließen. Ein und aus…
- Falls dein Körper mit einer Entladungsreaktion kommt (Lachen oder Unruhe), lass das zu und kehre zurück danach in die Atmung und die Entspannung.
- Falls du erstarrst, atme dennoch weiter und lass immer einen Großteil deiner Aufmerksamkeit bei deiner Atmung. Einatmen, Ausatmen. Und nebenbei schaut dein inneres Auge auf das Problem.
- Mit den nächsten 10 Atemzügen nimmst du immer weniger von dem Problem in dich auf. Vielleicht spürst du noch, dass das Problem da ist, dass das zugehörige Gefühl noch da ist… Doch jetzt atmest du nicht mehr das Spiegelbild ein (das Problem im Außen), sondern atmest vor allem ein von dem, was du bist, ganz direkt.
- Du musst nicht verstehen, was du selbst bist. Atme einfach in dem Vertrauen ein, dass du es bist, der jetzt den Fokus auf dich richten kann, das Problem darf weiter da sein, und gleichzeitig bist du jetzt nicht mehr im Außen, sondern in deinem Inneren und in deinem wahren Selbst.
- Wenn die 10 Atemzüge von deinem Inneren genommen sind, kannst du mit der Übung aufhören oder sie wiederholen und immer im Wechsel den Fokus auf das Außen (und auf das Problem) legen und auf das Innen legen.
Natürlich klingt das fast wie eine hypnotische Suggestion. Aber es stimmt: Wir haben Erfahrungen und ein Bild von der Welt. Dies hilft uns oder ist sogar der „Grundstock“, um mit der Welt und dem Leben klarzukommen. Wannimmer aber aus diesen Erfahrungen ein Weltbild oder ein Glaubenssatz entstanden ist, der uns Energien kostet, lohnt es sich, diesen Glaubenssatz mal bewusst zu formulieren und zu untersuchen.
Glaubenssätze sind wie das Bild von der Welt, nur dass Glaubenssätze sich anhören wie kleine Mantras oder wie eine Schallplatte, die immer dasselbe abspielt. Ein Glaubenssatz kann lauten: „Das kann ich nicht.“ Oder: „Wenn ich mich unwohl fühle, bin ich auf dem falschen Weg.“ Oder, oder, oder…
Glaubenssatzarbeit ist eine Kunst, die du im NLP ganz hervorragend erklärt bekommst und die vor allem damit zu tun hat, dass du diesen Glaubenssatz zwar jetzt kennst, aber nicht mehr unbewusst anwendest.
Es gibt Glaubenssätze, die uns schwächen oder behindern, man nennt sie „negative Glaubenssätze“. Welchen Glaubenssatz auch immer du dir bewusst gemacht hast, du bist ihm nicht mehr erlegen und kannst von nun an selbst entscheiden, ob du ihn überprüfen möchtest und entsprechend ein neues Verhalten ausprobieren magst oder zumindest Fragen stellst und die Welt nicht mehr als gegeben hinnimmst, nur weil dein Glaubenssatz das so behauptet.
- Wenn du entspannt bist und dein Körper und Geist zur Ruhe gekommen sind, kannst du dir ein schönes Gefühl in deinem Inneren in Erinnerung rufen oder dir vorstellen. Das ist wie in einem Film oder in einer Geschichte, die du geträumt hast. Du kannst dir vorstellen, du kannst in einen klaren See eintauchen und dort Schwimmen und bis auf den Grund tauchen, ohne dass du Luft zu holen brauchst und du bist fast schwerelos. Nur dein Fokus, dein Wille lassen dich durch diesen herrlichen See tauchen, und wenn du weiter oben sein möchtest, wo noch die Welt durch das Wasser hindurchleuchtet, oder weiter unten, wo es formenloser und immer dunkler, gleichzeitig aber stiller und geradezu unendlich weit und ruhig wird, kannst du frei erkunden und dir den für diese Meditation besten Ort suchen.
- Dort, wo du bist, gibt es eine versteckte Höhle. Du kannst die Wasserpflanzen und Fische sanft beiseite schieben und in diese Höhle einschweben. Dort wartet ein Licht auf dich und ein Buch oder eine Tafel liegen offen unter diesem Licht. Schau dort hin und überlege, welchen Glaubenssatz du hast, der jetzt gerade hier in dieser Höhle in deinen Sinn kommt. Wenn du nicht weißt, was dein Glaubenssatz ist oder das Thema, auf das sich der Glaubenssatz bezieht, schau auf die Tafel oder auf das aufgeschlagene Buch.
- Nimm die Worte und sage sie laut. Bewege deine Lippen, oder sag es laut, so dass du dich hörst. Aber bringe diesen Glaubenssatz über deine Lippen.
- Wenn du das getan hast, darfst du dir das Licht genauer ansehen, das da hängt. Es ist in Wahrheit ein kleiner Diamant, der unglaublich hell leuchtet, wannimmer du dich mit deinem Glaubenssatz beschäftigst. Nimm den Diamanten und schwebe aus der Höhle.
- Sicher freust du dich, wieder in dem Zaubersee zu sein. Auch gehört dieser kleine Diamant jetzt dir.
- Verweile noch in dem Wasser, bis du - nach und nach - immer wacher wirst. Lass dann das Wasser abfließen von dir und entsteige dem See, atme immer bewusster und tiefer ein, bis du wach und erholt nach etwa 3-5 tiefen starken Atemzügen wieder ganz im Hier und Jetzt bist.